Stepptanz

Stepptanz (englisch step: Schritt), im Englischen: Tap Dance, eine Art akustischer Bühnentanz, der durch einen schnellen Bewegungswechsel zwischen Fersen und Hacken gekennzeichnet ist. Dadurch entstehen die charakteristischen rhythmischen Geräuschmuster, die häufig durch Metallplättchen an den Schuhsohlen (Steppeisen) zusätzlich betont werden. Die einzelnen Schritte haben sprechende Namen wie Brush (Streifen), Flap (Klappen), Shuffle (Schlurfen), Ballchange (auf den Ballen wechseln) und Cramproll (nacheinander die Ballen aufsetzen und anschließend abrollen, also die Fersen aufsetzen).

Der Stepptanz entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Clog Dance, einem englischen Volkstanz mit Holzschuhen, und afroamerikanischen Gesellschaftstänzen, wie dem Shimmy, der mit dem Foxtrott verwandt ist. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich durch die populären Minstrel Shows zwei Tanztechniken durch, von denen die schnellere mit Holzsohlen und die weichere Variante, auch Soft Shoe Dance genannt, mit Ledersohlen getanzt wurde. Nachdem beide Formen allmählich miteinander verschmolzen waren, begann man in den zwanziger Jahren, Schuhe mit Ledersohlen mit Metallplättchen (den so genannten Taps) zu versehen, die die schlurfenden Fußbewegungen mit den typischen klackenden Geräuschen akzentuierten. In den zwanziger und dreißiger Jahren trugen besonders afroamerikanische Tänzer und Tanzgruppen zur Weiterentwicklung des Stepptanzes bei, den sie häufig mit akrobatischen Einlagen verbanden, verstärkt durch Elemente des Jazzdance, bei dem sich die einzelnen Körperglieder räumlich und rhythmisch unabhängig voneinander bewegen. Erst in den dreißiger und vierziger Jahren wurde der Stepptanz durch Tanzfilme mit Fred Astaire und Ginger Rogers und Ende der fünfziger Jahre durch Gene Kelly auch in Europa populär, sein Bewegungsrepertoire wurde zusätzlich durch Elemente aus Ballett und Modern Dance erweitert und modifiziert.